Vor 30 Jahren in die 2. Liga: Der BSV feiert Bundesligajubiläum!

2017 ist ein Jubiläums-Jahr:

Der BSV wird 155 Jahre alt, der Deutsche Handball-Bund (DHB) feiert 100 Jahren Frauen-Handball und seit 30 Jahren spielt der BSV in der Handball-Bundesliga. 1987 gelingt Trainer Hans Dornbusch der Aufstieg in die 2. Liga!

 

Samstag, 11. April 1987:

Letzter Spieltag für den BSV in seiner zweiten Regionalliga-Saison. Die Tabellen-Konstellation ist klar – will Buxtehude aufsteigen, muss unbedingt ein Sieg her. Das Team von Trainer Hans Dornbusch liegt nur zwei Punkte vorm Zweiten Union/Bramfeld aus Hamburg!

 

Über 70 BSV-Fans begleiten die Mannschaft nach Lüneburg. Vor 400 Zuschauern ist die Eintracht der erwartet schwere Gegner, insbesondere die 111-fache Ex-Nationalspielerin Sigrid Berndt (ihre Tochter Kim spielt heute in Celle 1. Liga) verlangt der Dornbusch-Crew alles ab. Erst in der Schlussphase wird der Sieg sichergestellt: 19:16 (9:7). Wahnsinn: Der BSV spielt in der 2. Bundesliga!

 

Den Schampus, den Spielerin Anne-Katrin Löhn organisiert hatte, lassen sich schmecken: Nicola Hein, Anja Ivers, Inger Pankalla, Sigrid Dunker, Tanja Hausmann, Catrin Köhnken, Sonja Doliwa, Andrea Ellmers, Heike Wilkens, Heike Christiansen, Jutta Dzikowski und Gaby Holst.

 

Nur der Vater des Erfolgs, Trainer Hans Dornbusch, mag nicht so recht feiern. Grund: Der Protest des Bramfelder SV gegen einen Vier-Punkte-Abzug, weil die Spielerin Ilka Meyer ohne Spielberechtigung mitgewirkt hatte, sollte erst Wochen später entschieden werden…

 

Das Ergebnis der Sportgerichte aber bestätigt letztlich: Buxtehude bleibt Meister und Aufsteiger!

 

Für Trainer Hans Dornbusch ist es die vorläufige Krönung einer 11(!)jährigen Trainer-Tätigkeit mit den Buxtehuder Handball-Frauen. Im Sommer 1976 hatte Dornbusch mit einigen jungen Spielerinnen aus Buxtehude und Beckdorf begonnen – in der 3. Hamburger Division (6. Liga)!

 

Es war der Auftakt einer märchenhaften Erfolgsgeschichte. Bemerkswert: Hans Dornbusch schafft den Aufstieg in die 2. Liga ausschließlich mit Spielerinnen aus der Region (siehe Mannschaftsliste).

 

Erst nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga holt Dorni Verstärkungen von außerhalb. Mit denen sollte der Weg nur zwei Jahre später in die 1. Bundesliga führen…

 

Eine Mannschaft aus der Region!

 

Bemerkenswert: Trainer Hans Dornbusch erreicht den Aufstieg 1987 in die 2. Liga ausschließlich mit Mädchen aus der Region:

  • Nicola Hein (Jolitz) Buxtehude
  • Gaby Holst, Beckdorf
  • Anja Ivers (Scheruhn) Hollenstedt
  • Inger Pankalla (Buxtehude)
  • Sigrid Dunker (Pape) Buxtehude
  • Tanja Hausmann (Buxtehude)
  • Catrin Köhnken (Buxtehude)
  • Kathrin Löhn (Apensen)
  • Sonja Doliwa (Prior) Beckdorf
  • Andrea Elmers (Winter) Beckdorf
  • Heike Wilkens (Zeppenfeld) Buxtehude
  • Heike Christiansen (Fischbek)
  • Jutta Dzikowski (Buchholz)

Wie alles begann…

 

1976 Im Sommer schart BSV-Männer- Trainer Hans Dornbusch (38) eine Gruppe junger talentierter Spielerinnen um sich, die zunächst als 3. BSV-Mannschaft antreten sollen. Es kommt ganz anders. Den älteren Spielerinnen der 1. und 2. Mannschaft gefällt die vereinsinterne „Konkurrenz“ überhaupt nicht, sie verlassen den Verein. Das kann auch der neue Abteilungsleiter nicht verhindern. Der ist erst 19 Jahre und heißt – Peter Prior.

 

„Dorni“ und seine Mädchen (BSV-Talente sowie Spielerinnen seiner ehemaligen Beckdorfer A-Jugend) steigen also schon vor der Saison zweimal auf: Statt in der 5. Hamburger Liga spielen sie als „BSV 1“ in der 3. Liga. (Für Statistiker: Bis zur Bundesliga sind es jetzt noch 5 Klassen!)

 

Im November verliert die junge Truppe gleich zweimal – u. a. gegen TSV Buchholz 2 mit 6:9! (So ein Ergebnis wird sich bis heute nie wiederholen). Danach folgen nur noch Siege.

 

1977 Wunder Nr. 1 – die Truppe steigt sofort auf in die 2. Hamburger Liga.

 

1978: Wunder Nr. 2 – man steigt gleich noch mal auf in die Hamburger Oberliga.

 

Alle weiteren Wunder dauern – wie oft im Leben – etwas länger. Zunächst steigt man ab aus der Oberliga, kehrt erst 1981 zurück ins Hamburger Oberhaus.

 

1979 Es kommt in Buxtehude zum „Stadtduell“ in der 2. Hamburger Liga: BSV gegen TSV-Altkloster. Nach dem 18:9 im Heimspiel gelingt im Rückspiel (wieder in der Halle Nord) nur ein mageres 11:10 gegen den TSV. Deren Trainer damals hieß: Wolfgang Watzulik! Sie lesen richtig: Der Mann ist inzwischen seit über 25 Jahren BSV-Präsident!

 

Jahrelang spielt Hans Dornbusch mit Männern und Frauen in der Oberliga. Dann gibt er die Männer ab, widmet sich ganz den Frauen. Mit Folgen…

 

1984 Das nächste Wunder im Januar: Der BSV gewinnt sensationell zum ersten Mal in der Vereins-Geschichte den Hamburger Handball-Pokal – der Gegner im Finale ist kein geringerer als Bundesligist TH Elbeck, noch dazu in deren Heimhalle Ritterstraße.

 

1985 31. März: Vor der Rekord-Kulisse von 350 Zuschauern in der Halle Nord gewinnt die Dornbusch-Truppe gegen TSV Ellerbek mit 23:14. Hamburgs Handball-Boß Hans Hardeland gratuliert zu Meisterschaft und Aufstieg in die Regionalliga! Noch immer sind eine ganze Reihe von Spielerinnen dabei, die vor 9 Jahren im Jahnstadion das Abenteuer gestartet haben!

 

1986 Letztes Punktspiel der ersten Regionalliga-Saison am 5. April – der BSV putzt den neuen Meister TuS Alstertal (mit Trainer Otto Sternberg aus Hollenstedt) mit 20:17. Es ist der 8. Sieg in Folge, bedeutet die Vize-Meisterschaft mit einem Torverhältnis von 468:401!

 

1987 Das nächste Highlight am 28. März, DHB-Pokal gegen den Bundesligisten 1. FC Nürnberg mit sechs Nationalspielerinnen. 700 Zuschauer in der Halle Nord sind völlig aus dem Häuschen, ihr Team gibt sich erst in der Verlängerung geschlagen mit 15:17 (5:6, 13:13, 13:14).

 

1987 Am 11. April 1987 gewinnt der BSV das letzte Saisonspiel in Lüneburg 19:16, steigt in die 2. Bundesliga auf!

 

1989 Am 8. April steigt der BSV in die 1. Bundesliga auf!

 

Quelle: www.bsv-live.de, 11.04.2017


Teil 2: Aufstieg in die 1. Liga 1989 – Eine 17-jährige erlöst die über 1.000 Fans!

2017 ist ein Jubiläums-Jahr: Der BSV wird 155 Jahre alt, der Deutsche Handball-Bund (DHB) feiert 100 Jahre Frauen-Handball und seit 30 Jahren spielt der BSV in der Handball-Bundesliga. Zur Feier des Jubiläums blicken wir über die ganze Woche auf die größten Erfolge des BSV zurück. Heute Teil 2: Der Aufstieg in die 1. Liga!

 

In Berlin steht noch die Mauer – aber in Buxtehude brechen schon alle Dämme: 8. April 1989, kurz vor 18.00 Uhr. Der Buxtehuder SV gewinnt sein letztes Heimspiel in der 2. Bundesliga mit 19:15 gegen den TuS Alstertal und steigt in die Bundesliga auf. Fast 1.000 Zuschauer stürmen das Spielfeld und feiern ihre Heldinnen! Aber: Was war das für ein Spiel? Was war das für ein Team, das da Buxte­huder Stadtgeschichte schrieb?

 

Der Trainer: Für Hans Dornbusch ist es die Krönung einer sensationellen Karriere: 13 Jahre hat er die Mannschaft trainiert, von der 3. Hamburger Liga in die Bundesliga geführt. Einmalig! Er ist nicht nur Trainer, sondern zugleich Manager und Handball-Abteilungsleiter in einer Person.

 

Die Mannschaft: Acht Spielerinnen stammen aus dem BSV, weitere sieben aus der Region (Beckdorf, Hollenstedt, Horneburg, Bremervörde, Fischbek). Zu Saisonbeginn ist mit Sabine Fricke die erste deutsche Nationalspielerin aus Braunschweig zum BSV gewech­selt und erhält einen Job bei der Sparkasse (den sie noch heute hat). Da­zu kommen zwei internationale Kräf­te: Bozenna Enkelmann, Torhüterin aus Polen, und Jara Ivancikova, ehemalige tschechische Internationale.

 

Der Star: Das war Jara Ivancikova, Dreh- und Angelpunkt des Buxtehuder Spiels, beste Torschützin und Garantin für den Aufstieg. Alle von damals wissen noch heute: Jara hatte nicht nur auf der Tribüne viele Verehrer…

 

Der Betreuer: Auf der Bank sitzt schon damals – wie heute, genau genommen seit nunmehr 30(!) Jahren, ein nicht ganz unbeleibter Mann namens Michael Jungblut…

 

Die Halle: Das ist natürlich schon damals die „Hölle“ Nord – aber ohne die Erweiterung, die erst viele Jahre später geschieht. Der Einlass erfolgt über den alten Eingang. Es gibt nur die heutige Tobaben-Tribüne mit 598 Sitzplätzen. Dass trotzdem wohl über 1.000 Zuschauer in der Halle sind, ist mehr als ein Gerücht. Vor der Tribüne sind weitere kleine Bänke aufgebaut, man sitzt auf dem Boden, man steht in Fünfer-Reihen auf den Steh-Rängen.

 

Der Gegner: TuS Alstertal aus Hamburg mit dem Trainer Otto Sternberg aus Hollenstedt. Ein sehr junges Team mit Spielerinnen aus jener Mannschaft, die im Jahr zuvor Deutscher A-Jugendmeister geworden ist.

 

Die Ausgangslage: Die Tabelle vor dem vorletzten Spieltag liest sich damals wie folgt:

 

1. Buxtehuder SV    26:6 Punkte
2. TuS Alstertal    25:7 Punkte
3. List Hannover    22:10 Punkte
4. Olympia Brühl    19:13 Punkte

 

Das bedeutet: Mit einem Sieg wäre der BSV Meister und Aufsteiger. Weil da­mals die ersten beiden Mannschaften aus der 2. Liga aufsteigen, hätte auch der Verlierer der Partie noch eine zweite Chance. Aber der BSV wollte unbedingt gewinnen, aufsteigen und natürlich feiern – auch wenn Trainer Dornbusch die Or­ga­nisation einer großen Sause in der Festhalle strikt abgelehnt hat…

 

Die Spielvorbereitung: Die Vorzeichen stehen nicht so gut für Buxtehude. Mannschaftsführerin Sonja Doliwa (Prior) spielt seit vier Wochen nicht mehr – sie ist schwanger (mit der späteren Regionalliga-Spielerin Sina Prior). Sabine Fricke laboriert an einer Innenband-Verletzung – Einsatz un­mög­lich. Katja Dürkop ist angeschlagen, kann nur sporadisch eingesetzt werden.
Das Spiel: Es beginnt nicht gut für Buxtehude. 0:2. Aber eine gut aufgelegte Ivancikova bringt ihr Team per Siebenmeter und Gegenstoß heran, führt gekonnt Regie. Nach 18 Minuten steht es 6:6. Anja Ivers (Scheruhn) von Linksaußen und wiederum Jara sorgen für die Führung nach 22 Minuten: 8:6. Halbzeitstand: 10:8 für den BSV, davon 6x Ivancikova.
Die 2. Halbzeit: Nach der Pause haben beide Teams Probleme, ins Spiel zu kommen, Tore sind Mangelware. In der 43. Minute macht Sigrid Pape von Linksaußen das 15:12 und klopft schon mal leise ans Tür der 1. Liga. Doch es bleibt spannend, 9(!) Minuten fällt kein Tor, aber die Uhr läuft für Buxtehude…

 

Die erst 17jährige Esther Müller aus Horneburg ist es dann, die mit ihrem ersten Tor alles klar macht, die Fans, Spielerinnen und Trainer Hans Dornbusch erlöst: 16:12 in der 52. Minute. Das muss doch reichen! Tut es auch.

 

Das Finale: Die letzten Minuten spielt der BSV abgeklärt runter, kurz vor dem Abpfiff wirft Ute Topp zum 19:15 ein. Die Zuschauer, die ihr Team von der ersten Minute an mit rythmischen Klatschen unterstützt haben, zählen die letzten Sekunden mit, stürmen dann das Spielfeld.

 

Die Spielwertung: Die kommt natürlich auch damals schon vom TAGEBLATT (einer von zwei Reportern: Lars Strüning). „Die BSV-Damen haben es sich verdient. Mit einem meisterlichen Spiel. Es war die beste Saisonleistung. Und der beste Damenhandball – abgesehen von den Sternstunden einer Svetlana Kitic – der bisher in der Halle Bleicherstraße gespielt wurde. Über 1.000Zuschauer waren Augenzeu­­­gen einer Spitzen­partie, in der beide Teams Erstligareife demonstrierten.“

 

Der Gegner: Die Spielerinnen von Alstertal warteten nach Schlusspfiff lange auf das Ergebnis aus Hannover (ja wirklich Kinder, damals gab es noch keine Handys und kein Internet). Bei einer Niederlage hätte Alstertal auch schon den Aufstieg feiern können. Erst über den Polizei-Kanal, von Kollegen aus Hannover übermittelt an die Kol­legen der Buxtehuder Wache, kommt die Info: List gewinnt, Aufstieg für Al­stertal vertagt. Buxtehude feiert allein.

 

Alstertal steigt eine Woche später auf – aber nach einem Jahr leider gleich wieder ab. Buxtehude aber bleibt oben – bis heute – 28 Jahre lang!

 

Die Aufstiegsmannschaft des BSV:

 

Hinten von links:
Betreuer Michael Jungblut, Sabine Fricke (Braunschweig), Ulrike Hillmer (Buxtehude), Diana Peters (Buxtehude), Ute Topp (Bremervörde), Jara Ivancikova (Tschechien), Trainer Hans Dornbusch
Mitte von links:
Cathrin Köhnken (Buxtehude), Annette Lohmann (Buxtehude), Anja Sudwischer (Harsefeld), Nicola Hein (Buxtehude), Esther Müller (Horneburg), Sonja Doliwa (Beckdorf), Britta Weigand (Buxtehude)
Vorne von links:
Tanja Brack (Horneburg), Heike Christiansen (Fischbek), Tanja Hausmann (Buxtehude), Katja Dürkop (Lübeck), Bozenna Enkelmann (Polen), Sigrid Pape (Buxtehude), Anja Ivers (Hollenstedt)

 

Quelle: www.bsv-live.de, 12.04.2017


Teil 3: Der Triumph von Oslo – Euro-City-Cup-Gewinn 1992

2017 ist ein Jubiläums-Jahr: Der BSV wird 155 Jahre alt, der Deutsche Handball-Bund (DHB) feiert 100 Jahren Frauen-Handball und seit 30 Jahren spielt der BSV in der Handball-Bundesliga. Zur Feier des Jubiläums blicken wir über die ganze Woche auf die größten Erfolge des BSV zurück. Heute Teil 3: Der Triumph von Oslo – Euro-City-Cup-Gewinn 1992!

 

Die Ausgangslage vor dem Final-Rückspiel am Sonntag, 15. Mai 1994, war nicht besonders gut: Das Hinspiel vor 8 Tagen in Buxtehude hatte der BSV „nur“ 22:21 gewonnen. Das feierten die rund 200 mitgereisten Oslo-Fans in der Halle Nord nach Schlußpfiff schon wie einen Sieg.

 

BSV-Trainer Ludolf bereitete sein Team vor allem psychologisch vor, er wusste: Für den Gegner wird der Druck – vor 5.000 erwartungsfrohen Fans – verdammt groß sein…

 

Ludolf ließ sich zwei kluge Schachzüge einfallen: Für die im Hinspiel schwer verletzte Weltklasse-Kreisläuferin Hei­ke Axmann sollte jetzt plötzlich Rück­raumspielerin Nicole Bachmann am Kreis auftauchen. Und auf Linksaußen machte Anja Ivers aus der 2. BSV-Mannschaft drei Tore!

 

Beim Abendessen 20 Stunden vorm Spiel ließen die BSV-Spielerinnen einen Weinpokal kreisen, jede Spielerin stellte sich in Siegerpose auf. Andrea Bölk: „So machen wir das morgen mit dem großen Pott.“

 

50 BSV-Fans hatten einen Flieger ge­chartert und flogen am Spieltag nach Oslo. In der Halle war man eine Min­derheit – 50 Mann gegen 5.000 Norweger. Was positiv wirkte: Auch Baekkelagets Oslo hat die Vereinsfarben blau-gelb.

 

Das Spiel lief bald schon für Buxtehude. Bezeichnend: Kurz vor der Halbzeit spielte Bölk von der Mittellinie auf Dürkop, die vollendete – per Kempa. Auf der anderen Seite vergab Oslo-Super-Star Kjersti Grini schon vor der Halbzeit zwei Siebenmeter. Zur Pause führte der BSV mit 10:8. Die Fans begannen zu träumen…

 

Auch in der 2. Halbzeit kam Baekkelagets mit dem Druck nicht klar, wurde Opfer der eigenen Nerven. Dramatisch die Schlussphase: Nach 17:21 Rück­stand schafften die Norweger eine Mi­nute vor dem Ende den Ausgleich (22:22). Camilla Andersen erlöste Trainer, Mannschaft und Fans mit dem Siegtor zum 23:22!

Nach der Sensation vor über 5.000 Zuschauern – Katja Dürkop kostet den Sekt aus dem Europa-Pokal!

 

Nach dem Abpfiff startete die große Sause. Erst in der Halle, dann beim Fest-Bankett im Rathaus. Die Norweger erwiesen sich als faire Verlierer. Und die Buxtehuder Europa-Cup-Sieger als Weltmeister im Feiern!

 

Großer Bahnhof in Buxtehude: Am Tag nach dem Triumpf fuhr die Mannschaft vom Hamburger Flughafen direkt zum Gildehaus, bestieg einen offenen Bus, der sie zum Rathaus kutschierte. Dort staunten die Spielerinnen nicht schlecht: Über 1.000 Fans und der Bürgermeister warteten dort dort mit Sekt und Blumen…

 

Die Liste der Heldinnen von 1994:
Renate Zschau, Yvonne Marx, Camilla Andersen (6/1), Andrea Bölk (6/2), Anja Ivers (3), Katja Dürkop (3), Tatiana Gorb (2), Nicole Bachmann (2), Kathrin Kohlhagen (1), Susanne Wöltjen, Melanie Schliecker (n.e.), Kathrin Müller (n.e.)Der Triumph von Oslo!

 

Quelle: www.bsv-live.de, 13.04.2017


Teil 4: 16 Jahre nach Oslo: Der BSV ist EHF-Challenge-Cup-Sieger 2010

2017 ist ein Jubiläums-Jahr: Der BSV wird 155 Jahre alt, der Deutsche Handball-Bund (DHB) feiert 100 Jahren Frauen-Handball und seit 30 Jahren spielt der BSV in der Handball-Bundesliga. Zur Feier des Jubiläums blicken wir über die ganze Woche auf die größten Erfolge des BSV zurück. Heute Teil 4: Der BSV gewinnt den EHF-Challenge-Cup 2010!

 

Acht Jahre nach dem Triumph von Oslo stand der BSV wieder im Finale um den Challenge-Cup – doch das Team von Trainer Leszwk Krowciki war chancenlos gegen die Rumänen von Remin Deva. Der Auswärts-Niederlage (23:33) folgte in eigener Halle vor knapp 2.000(!) Zuschauern ein 26:31.

 

Es sollten noch weitere acht Jahre vergehen, bis sich der Triumph von Oslo endlich wiederholen konnte. Pfingst­sonn­tag, 23. Mai 2010 war es soweit: Die Ausgangslage vorm entscheidenden Rückspiel in eigener Halle war nahezu perfekt: Das Hinspiel im rein deutschen Finale gegen FrischAuf Göppingen hatte der BSV sensationell hoch mit 40:28 ge­wonnen.

 

Nicht nur 50 Buxtehuder Fans erlebten dieses denkwürdige Spiel live in der EWS-Arena mit, sondern ganz viele Buxtehuder daheim am Com­puter. Es war das erste Spiel, das der BSV live im Internet-TV übertragen hat.

 

Ein sichtlich zufriedener BSV-Manager Peter Prior bemühte sich nach dem Schlusspfiff um Zurückhaltung, ge­stand aber schon mal freimütig ein: „Wir haben jetzt fürs kommende Wo­chen­ende schon ein bisschen mehr Pla­nungssicherheit…!“

 

Nach dem 28:26 (16:15) im Final-Rückspiel folgte eine Party-Nacht, von der in der Stadt noch lange gesprochen wurde… Knapp 1.000 Fans feierten mit dem Team den Gewinn des Challenge-Cups. Das Autohaus Tobaben am Brillenburgsweg erwies sich einmal mehr als ideale Location, das Team von „Party & More“ hatte alles sehr perfekt vorbereitet. Sogar der unterlegende Gegner von Frisch-Auf Göppingen feierte begeistert mit. Das gibt es wohl nur in Buxtehude, staunten die beiden Vertreter der Europäischen Handball-Federation (EHF).

Mit selbst gebastelten goldenen Hüten hüpften und tanzten die BSV-Spie­lerinnen in der Halle Nord und feierten ausgelassen den Gewinn des europäischen Challenge Cups. 

 

Die Feierlichkeiten hatten unmittelbar nach Schlusspfiff auf dem blauen Cham­pions-League-Boden begonnen, der

extra fürs Finale aus der Als­ter­dor­fer Sporthalle vom Männer-Bun­desli­gisten HSV Hamburg nach Bux­tehude verlegt worden war. „Die Freu­de ist einfach riesengroß“, sagte die strahlende Mannschaftsführerin Isabell Klein, die den Europapokal entgegennahm.

Die Sektdusche von Susanne Henze war der Anfang der langen Party-Nacht in Buxtehude. „Ein unglaublich schönes Gefühl, die Karriere auf diese Weise abzuschließen”, sagte die damals 35 Jahre alte Handball-Spie­lerin, die den Sekt kräftig versprühte und keine Teamkollegin verschonte.

Die Liste der Heldinnen von 2010:
Debbie Klijn, Jana Krause, Isabell Klein (11), Diane Lamein (11), Susanne Henze (9), Randy Bülau (8), Friederike Lütz (7), Jana Stapelfeldt (6), Kaja Schmäschke (5), Janne Wode (3), Christine Vogt (3), Lone Fischer (2), Jessica Oldenburg (2), Lisa Prior (1), Alisa Oehme.

 

Quelle: www.bsv-live.de, 14.04.2017


Teil 5: Vizemeisterschaften und das Abenteuer Champions League

2017 ist ein Jubiläums-Jahr: Der BSV wird 155 Jahre alt, der Deutsche Handball-Bund (DHB) feiert 100 Jahren Frauen-Handball und seit 30 Jahren spielt der BSV in der Handball-Bundesliga. Zur Feier des Jubiläums blicken wir über die ganze Woche auf die größten Erfolge des BSV zurück. Heute Teil 5: Zwei Vizemeisterschaften in Folge und das Abenteuer Champions League!

 

„Der Buxtehuder SV hat die beste Bundesligasaison seiner Geschichte womöglich in nur 60 Minuten verworfen. Der Tabellendritte der Hauptrunde ging im Hinspiel des Play-off-Viertelfinales beim Frankfurter HC mit 22:30 (11:15) unter. Acht Tore Rückstand dürften eine zu große Hypothek fürs Rückspiel sein.“ So schrieb damals handballworld nach dem Viertelfinalhinspiel der Buxtehuder in der Saison 201/2011. Es kommt ganz anders: Der BSV spielt den FHC in der Halle Nord an die Wand, Mitte der zweiten Halbzeit sind die 8 Tore aufgeholt, von da an ist es Dramatik pur. Am Ende gewinnt der BSV 32:22, das Wun­­der von Buxtehude ist vollbracht und das Halbfinale erreicht! Oh, wie ist das schön…


Schlusspfiff! Der BSV gewinnt mit 10 Toren und steht im Halbfinale um die deutsche Meisterschaft.

 

Im Playoff-Halbfinale wartete der HC Leipzig auf die Mannschaft von Trainer Dirk Leun. Nach zwei engen Spielen stand dann fest, der BSV steht im Finale um die deutsche Meisterschaft. Der Gegner: Rekordmeister Thüringer HC. Wer dieses Drama erlebt hat, wird es sein Leben nicht mehr vergessen – egal ob er als Sieger oder Verlierer die Halle in Bad Langensalza verließ: Mit 29:34 hat der BSV das erste Endspiel in eigener Halle gegen den Thüringer HC verloren. Wer gibt da noch einen Pfifferling auf das Team von Trainer Dirk Leun…
Vor Ort ist alles bereit: Die große Bühne, Musik, Sekt und Sieger-Shirts. Und dann…

 

… führt der Außenseiter aus Buxtehude plötzlich 5 Minuten vor Schluss mit 28:19 – 9 Tore vor! Das muss es doch sein, die Sensation! Leider nein. Dem BSV gelingt kein Treffer mehr, der THC macht noch vier. Bei gleicher Tor-Differenz hat Thüringen die Nase vorn – und Buxtehude schwimmt in einem Meer von Tränen…

Die Saison 2011/2012, Play-off-Halbfinale und zweite Wunder von Buxtehude: Nach dem 31:23 in eigener Halle reist der HC Leipzig sehr selbstsicher zum Rückspiel nach Buxte­hude, man freut sich schon auf die beiden Endspiele gegen den THC! Dumm nur, dass der BSV etwas dagegen hat und in eigener Halle mit den Fans im Rücken unglaublich kämpfen kann…

 

 

 

 

 

9 Tore Vorsprung reichten am Ende nicht. Torhüterin Jana Krause und Diane Lamlein waren untröstlich.

 

Es ist ein großer Tag des ganzen Teams, vor allem aber von Katja Langkeit gegen ihren Ex-Verein.
Die 8 Tore sind schon zur Halbzeit (15:7) egalisiert! Am Ende hat der BSV beim 27:19 das Glück und die Regel mit den Auswärtstoren mal auf seiner Seite! Im Finale traf der BSV dann erneut auf den THC und die Geschichte sollte sich wiederholen…Ein Jahr später, gleicher Ort: Wieder fehlt dem BSV nur ein Tor zum Titel. Wieder Tränen…

 

So bitter die Finalniederlagen auch waren, für den BSV bedeute Platz 2 beide Jahre die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League. Nachdem die Buxtehuder souverän die Quali-Runden überstanden begann das Abenteuer Champions League. “Die Champions League war für uns eine extreme Herausforderung – organisatorisch, finanziell und auch sportlich”, blickt Geschäftsführer Peter Prior zurück.

 

Die Herausforderung, wie Prior beschrieb, waren aber auch eine unfassbare Erfahrung für die Mannschaft von der Este. Zwei Jahre lang spielte man in der Königklasse und gehörte zu den 16 besten Mannschaften Europas. In der Gruppenphase traf man unter anderem auf die Weltauswahl von Oltchim Valcea, ein Team damals bestehend aus 19(!) Nationalspielerinnen. Die sechs Spiele in der Hamburger CU-Arena waren Fans, Mannschaft und Verein Momente, die nicht vergessen werden.

 

Quelle: www.bsv-live.de, 15.04.2017


Teil 6: Der erste nationale Titel – Deutscher Pokalsieger 2015

2017 ist ein Jubiläums-Jahr: Der BSV wird 155 Jahre alt, der Deutsche Handball-Bund (DHB) feiert 100 Jahren Frauen-Handball und seit 30 Jahren spielt der BSV in der Handball-Bundesliga. Zur Feier des Jubiläums blicken wir über die ganze Woche auf die größten Erfolge des BSV zurück. Heute Teil 6: Der erste nationale Titel – Deutscher Pokalsieger 2015!

 

HAMBURG. Der Buxtehuder SV gewinnt nach einem in der Schlussphase dramatischen Finale mit 30:28 gegen den VfL Oldenburg.

 

Ausgerechnet Stefanie Melbeck. 29:28 steht es in einem dramatischen Pokalfinale zwischen dem Buxtehuder SV und dem VfL Oldenburg. Noch 58 Sekunden sind zu spielen, Oldenburg hat Oberwasser und zuvor nach langem Rückstand den nimmer erwarteten Ausgleich erzielt. 3800 Zuschauer in der Hamburger Sporthalle sind angefasst, zittern, jubeln, lärmen und bangen. Aber Buxtehude führt. Oldenburg kämpft, offene Deckung. Wer hat den Mut, wer wirft für den BSV? Ballstaffette, irgendwer muss jetzt werfen. Irgendwer? Dann explodiert die Halle: Stefanie Melbeck haut das Ding ins Netz. Der Buxtehuder SV ist Deutscher Handball-Pokalsieger. Der größte nationale Triumph in der Geschichte des Vereins. Das Festival der guten Laune beginnt.

 

Um 18.41 Uhr brechen alle Dämme in der Hamburger Sporthalle: Im dicken Knäuel liegen die BSV-Spielerinnen auf dem Boden, die Fans sind völlig aus dem Häuschen und Oldenburgs Spielerinnen liegen weinend auf dem Spielfeld. Sie haben bis zum Schluss alles gegeben, hatten Buxtehude einen großen Fight geliefert, aber am Ende strahlten und jubelten nur die Buxtehuderinnen. Der Kniefall vor Stefanie Melbeck wird zum emotionalen Höhepunkt der Feierlichkeiten eines außergewöhnlichen Tages, der in die Buxtehuder Historie eingehen wird.

BSV-Trainer Dirk Leun konnte – oder wollte – nach dem Pokalerfolg der Sektdusche nicht entkommen.

 

Der Rückblick zum Spiel:

 

Sonnabend, 16. Mai 2015, 17.21 Uhr: Mit Verspätung beginnt das deutsche Pokalfinale zwischen dem Buxtehuder SV und dem VfL Oldenburg. 3800 Zuschauer freuen sich auf „ihr“ „Finale daheim“, die Buxtehuder Fans sind mit zwei Dritteln deutlich in der Überzahl, die verbliebenen THC-Fans verbünden sich mit den Gästen aus Oldenburg, die nach 32 Sekunden erstmals jubeln. 0:1. Im Gegenzug testet Isabell Klein den Lärmpegel und der ist unglaublich laut, 1:1, und Randy Bülau wirft wenig später die erste Führung für den BSV, die Oldenburg ausgleicht, was Randy Bülau aber gleich wieder korrigiert.

 

Danach ist deutlich spürbar, wie nervös beide Mannschaften sind: Die Pässe auf engstem Raum gehen ins Leere, Bälle landen über dem Tor und beide Torhüterinnen können es sich sogar leisten, leichte Würfe zu fangen. Sieben Minuten bleiben torlos. Nach 13 Minuten zückt Dirk Leun die grüne Karte, danach ertönt das „Jessica“ aus den Boxen, und das ist immer die Hymne für ein Tor der Jessica Oldenburg. Das 4:2 hat aber nicht lange Bestand, Oldenburg bleibt dran. Bis zur 20. Minute ändert sich am Geschehen wenig, Lone Fischer wirft per Siebenmeter zum 9:6 die erste Drei-Tore-Führung, was die Fans sofort mit noch mehr Begeisterung quittieren, was aber auf dem Platz eher das Gegenteil zur Folge hat, denn eine Minute später steht es 9:9.

 

Oldenburg ist heiß, bis in die Haarspitzen motiviert, wieder die Führung, wieder der Ausgleich durch Lone Fischer und nach 24 Minuten die Führung für den BSV durch Stefanie Melbeck auf Linksaußen, die in der Nacht noch die Hochzeit des Bruders gefeiert hatte. Als Isabell Klein nachlegt, ist die Buxtehuder Handball-Welt vorerst wieder in Ordnung, denn weil Antje Lenz hinten hält, kann vorne Randy Bülau die Führung ausbauen. Drei Tore Vorsprung. Und wieder das gleiche Spiel, Antje Lenz glänzt und diesmal trifft Jessica Oldenburg zum 16:12, das die Gäste noch zum 16:13-Pausenstand korrigieren können.

 

Das Zwischenfazit: Es ist ein gutes, aber kein hochklassiges Spiel, spannend und wegen der Stimmung auf den Rängen der Hamburger Sporthalle auch ein würdiges Finale, das mit einem Tor von Stefanie Melbeck in die zweite Halbzeit startet, in ein munteres Toreschießen, an dem Buxtehude zwar mit Jessica Oldenburg beteiligt ist, der VfL aber mit der vierfachen Ausbeute. Plötzlich steht es 18:17, wenig später 19:18, als Randy Bülau freistehend an der Torhüterin scheitert und Oldenburgs Angie Geschke mit ihrem neunten Tor den Ausgleich zum 19:19 erzielt.

 

25:22 und noch 14 Minuten, denn die nun geschickt auf der Mittelposition spielende Emily Bölk trifft mit einem Gewaltwurf, auf der Gegenseite machte Geschke ihr elftes Tor perfekt. Wird Oldenburg müde? Ist das der Tribut für das hart umkämpfte Halbfinale gegen den THC?

 

Nein, die Schwäche war nur eine Momentaufnahme, die Spielerinnen von Leszek Krowicki bleiben dran. 26:24 nach 49 Minuten und Lone Fischer ist frei, vergeben, zwei Minuten später macht sie es mit einem Siebenmeter besser. 27:24, noch neun Minuten bis zum Pokal. Das müsste reichen. Oldenburg mit Siebenmeter, Latte. Noch acht Minuten und drei Tore – aber alle für Oldenburg. Als Angie Geschke zum 27:27 trifft sind noch knapp drei Minuten zu spielen, der BSV ist geschockt. Droht die Wende?

Stefanie Melbeck warf in ihrem letzten Spiel den BSV zum Pokalsieg.

 

Buxtehude im Angriff. Wer hat jetzt den Mut? Wer könnte es anders sein? Stefanie Melbeck kommt von rechts und haut das Spielgerät unten links ins Netz. Die Führung. Oldenburg schnell wieder im Angriff, jetzt steht die Halle Kopf, Dirk Leun fuchtelt aufgeregt, die Spielerinnen auf der Bank stehen, auf dem Feld wird nur noch geklammert, gezupft. Bloß keine Oldenburgerin zum Wurf kommen lassen. Die Uhr läuft runter und dann die Tragik der Gäste, sie verwerfen 70 Sekunden vor Schluss.

 

Noch eine Minute und der BSV im Angriff, ohne viel Schnörkel haut Randy Bülau den Ball ins Netz. Zwei Tore Vorsprung, das müsste reichen? Doch Oldenburg schlägt sofort zu: 29:28. Wieder Zittern. Jetzt keinen Fehler machen. Oldenburgs Deckung ist aufgelöst, offensiv gehen sie die Buxtehuderinnen an, noch 40 Sekunden. Der Ball läuft über Lone Fischer zu Isabell Klein, zurück zu Fischer am Kreis und die gibt nach links. Und da rauscht sie an: Im letzten Spiel, in der letzten Minute ihrer großartigen Karriere: Melbeck fliegt und trifft. Das ist der Pokalsieg. Jetzt flippen alle aus. Die Freudenfeier beginnt.

 

Quelle: TAGEBLATT (Wolfgang Stephan) vom 18.05.2015


Teil 7: Nur einer war bei allem dabei: Betreuer Michael Jungblut

2017 ist ein Jubiläums-Jahr: Der BSV wird 155 Jahre alt, der Deutsche Handball-Bund (DHB) feiert 100 Jahren Frauen-Handball und seit 30 Jahren spielt der BSV in der Handball-Bundesliga. Zur Feier des Jubiläums blickten wir die ganze Woche auf die größten Erfolge des BSV zurück. Heute blicken wir die gute Seele des BSV – Teil 7: Nur einer war bei allem dabei: Betreuer Michael Jungblut!

 

Bis heute gab es beim BSV in 30 Jah­ren neun Bun­desliga-Trainer und über 140 Spielerinnen – aber nur einen einzigen  Betreuer: Michael Jungblut (67). Von über 600 Spielen hat er in den vergangenen 28 Jahren ganze 5 Partien verpasst – das sind grade mal 0,8 Prozent!

 

Michael Jungblut ist aber viel mehr: Mädchen für alles beim Team – und Bundesliga-Obmann für den Verein bzw. die Handball-Mar­keting. Keiner kennt sich mit Fragen von Spielbetrieb und Spielordnung, Passwesen und recht­lichen Bestimmungen im Handball besser aus als er.

 

Als Betreuer von Bad Schwartau legte er vor 30 Jahren ungewollt den Grundstock für den Aufstieg des BSV in die 2. Liga. Jungblut hatte gegen die Wertung des Spiels seiner Schwartauer Damen gegen Union Bramfeld Protest eingelegt. Bramfeld wurden Punkte aberkannt, Buxtehude profitierte und stieg auf. Da schrieb Jungblut zum ersten Mal ein  Stück Handballgeschichte in Buxtehude.

Michael Jungblut zusammen mit Moderationslegende Jörg Wontorra                                                                

 

Mit der ersten Zweitliga-Saison 1987 wechselte Michael Jungblut als Betreuer auf die Buxtehuder Bank und zog auch in die Estestadt. In seiner „Hand­ball-Karriere“  ging es Schlag auf Schlag:

 

– Der umjubelte Bundesliga-Aufstieg am 8. April 1989

– Der 15. Mai 1994, als Michael Jung­blut in Oslo stolz mit dem Europa-Pokal in der Hand durch die Halle lief.

Als der BSV diesen Triumph am 23. Mai 2010 in eigener Halle wiederholte, kam „Michel“ nach einer schweren Halswirbel-OP zum Unverständnis seiner Ärzte doch in die Halle. Michael Jungblut: „Das größere Gesundheits­risiko wäre für mich gewesen, diesen Tag zu verpassen…“

 

Bis vor fünf Jahren leitete er den Pflegedienst auf der  In­ten­sivstation im Elbe Klinikum Buxte­hude. Vor ein paar Jahren kehrte er gleich für einige Wochen zurück auf seine Station – als Patient. Der Handball ließ ihn auch dort nicht ruhen, Laptop und Handy waren immer dabei. Kaum genesen kehrte er sofort wieder zurück – zu seinen Handball-Frauen!

 

Und so bleibt der Platz für den Offiziellen mit der Kennziffer „A“ auf der Buxtehuder Bank weiterhin fest in der Hand von Michael Jungblut, ebenso wie der 1. Platz vorne rechts im Bus auf jeder Auswärts­fahrt.

 

Vertragsverhand­lun­gen, wie sie mit Trainern und Spie­lerinnen üblich sind, hat es in 30 Jahren beim BSV mit Betreuer Jungblut nie gegeben. Mana­ger Peter Prior: „Der Mann hat doch eh einen Vertrag auf Lebenszeit…“

Als Betreuer von Bad Schwartau legte er vor 30 Jahren ungewollt den Grundstock für den Aufstieg des BSV in die 2. Liga. Jungblut hatte gegen die Wertung des Spiels seiner Schwartauer Damen gegen Union Bramfeld Protest eingelegt. Bramfeld wurden Punkte aberkannt, Buxtehude profitierte und stieg auf. Da schrieb Jungblut zum ersten Mal ein  Stück Handballgeschichte in Buxtehude.

 

Quelle: www.bsv-live.de, 17.04.2017